Die vorgeschriebene Arbeitsteilung im DDR-Bankensystem brachte es mit sich, dass die Sparkassen als Sparinstitute der Bevölkerung fungierten. Bei ihnen befanden sich die meisten Spareinlagen und Sparkonten. Somit hatten sie die Hauptlast bei der Währungsumstellung 1990 zu tragen.
Die Bundesrepublik und die DDR vereinbarten zum 1. Juli 1990 ein einheitliches Währungsgebiet mit der Deutschen Mark (DM) als gemeinsamer Währung. Guthaben von DDR-Bürgern bei Geldinstituten konnten auf Antrag bis zu bestimmten Betragsgrenzen 1 zu 1 umgestellt werden, wobei das Alter der Menschen maßgebend war. Für den Rest des Vermögens galt das Verhältnis 2 zu 1. Da kein Bargeld umgetauscht wurde, mussten Markbestände eingezahlt werden.
Der Andrang bei den Sparkassen war sehr groß. Allein die Kreissparkasse Finsterwalde bearbeitete fast 50.000 Umstellungsanträge. Jeder fünfte Kontoinhaber hatte mit der Antragsabgabe gleichzeitig einen Auszahlungsscheck angefordert. Damit konnten die Kunden in den ersten Tagen ab dem 1. Juli bis zu 2.000 DM vom Konto abheben.
Ohne das große Engagement, insbesondere der Mitarbeiterinnen, wäre die fristgerechte Umsetzung der Währungsunion als wesentlicher Schritt zur Wiedervereinigung nicht möglich gewesen. Wie in allen DDR-Sparkassen, so arbeiteten auch in den hiesigen Kreissparkassen Bad Liebenwerda, Finsterwalde und Herzberg fast ausschließlich Frauen. Die Direktorenebene war hingegen mit Männern besetzt.